Spvgg Mössingen – HSG Hossingen-Meßstetten 24:24 (13:15)

Hart erkämpftes Remis: Mössingen zeigt Moral, lässt aber den Lucky Punch liegen

Ein echtes Handball-Krimiwochenende in der Steinlachhalle: Die Spvgg Mössingen trennte sich am Samstagabend nach 60 intensiven Minuten mit 24:24 von der HSG Hossingen-Meßstetten. In einem Spiel, das von Kampf, Spannung und vielen vergebenen Chancen geprägt war, konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen – und so stand am Ende ein gerechtes, wenn auch ärgerliches Unentschieden auf der Anzeigetafel.

Nach dem Punktgewinn in Herrenberg in der Vorwoche wollten die Mössinger Jungs unbedingt nachlegen – und starteten engagiert in die Partie. Die Abwehr stand kompakt, im Mittelblock wurde ordentlich zugepackt, und auch Torwart Marco Verworn hielt einige schwierige Bälle. Nur im Angriff klebte das Pech am Ball: Ganze elf freie Chancen blieben in der ersten Halbzeit ungenutzt, was der HSG Hossingen-Meßstetten erlaubte, mit einer knappen 13:15-Führung in die Pause zu gehen.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel eine zähe Angelegenheit. Beide Mannschaften lieferten sich einen Abnutzungskampf, der nicht immer schön, aber jederzeit spannend war. Der Schiedsrichter ließ auf beiden Seiten eine ordentliche Portion Härte zu – zur Freude der Abwehrreihen und zum Leidwesen der Angreifer. Mössingen blieb bissig, kämpfte sich Tor um Tor heran und ließ sich auch von Rückständen nicht beeindrucken.

In der Crunchtime wurde es dann richtig turbulent: Zwei Minuten vor Schluss gelang der Spvgg der Ausgleich, die Halle stand Kopf – und als Simon Müller kurz darauf vor dem fast leeren Tor zum Abschluss ansetzen wollte, ertönte plötzlich die Auszeitsirene: Trainer Micha Meyer hatte in diesem Moment die grüne Karte gelegt. Ein Moment, der auf der Bank für ungläubiges Schmunzeln sorgte, aber sportlich noch einmal alles auf Null setzte. Den letzten Angriff spielte das Team clever herunter und holte einen Siebenmeter heraus. Tobias Hoch übernahm die Verantwortung, doch der Hossinger Keeper ahnte die Ecke und parierte den Wurf – damit blieb es beim 24:24.

Trotz des verpassten Sieges kann die Mannschaft stolz auf ihre Leistung sein. Die Defensive war über 60 Minuten hinweg stabil, der Kampfgeist stimmte, und auch die Stimmung in der Halle war wieder einmal top. Mit etwas mehr Zielwasser im Angriff wäre sogar der zweite Saisonsieg möglich gewesen.

Am kommenden Samstag (16:30 Uhr) empfängt die Spvgg Mössingen die SG AmmerGäu in der heimischen Steinlachhalle. Mit der gezeigten Moral und etwas mehr Kaltschnäuzigkeit will das Team dann endlich wieder doppelt punkten.

Es spielten: Benjamin Stoll (8), Tobias Hoch (4), Tim Schiller (3), Mika Speidel (2), Samuel Haug (1), Sebastian Künstle (1), Manuel Matt (1), Aaron Rempfer (1), Leo Staudenmaier (1), Julian Trost (1), Sandro Verworn (1), Marcel Brandelik, Manuel Lindner, Simon Müller, Niclas Schiller, Marco Verworn
Offizielle: Dennis Bader, Alexander König, Micha Meyer